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Vodkamethode gegen Cyanobakterien

ohne Cyanos

Tobias Seiffert hatte beginnende Probleme mit Cynaobakterien bzw. mit unschönen Belägen im Aquarium. In diesem Artikel beschreibt er seine Erfahrungen im Bezug zur Vodkamethode und dem Rückgang der Cyanobakterien.

Zur Vorgeschichte:

Ich habe in meinem Meerwasser ziemliche Probleme mit roten Cyanobakterien gehabt. Als ich dann bei Zoo Kaiser in Dresden war und mich mit Ronny unterhielt, empfahl er mir zunächst ein Präparat welches gut Wirkung zeigte. Das ist ein Wasseraufbereiter auf Eisenbasis und half klasse.

Mit Cyanos

ohne Cyanos

Da ich aber nicht nur ein Produkt gegen die Cyanos testen wollte, provozierte ich neue.

Viel Futter, keine Wasserwechsel (über 4 Wochen) und damit Nitrat auf 50 mg/l , Ph4 auf 0,5mg/l und Silikat auf 0,1mg/l hochgezogen. Es dauerte ungefähr eine Woche, bis das Wachstum der Bakterien unberechenbar schnell wurde. Nun probierte ich 2 neue Mittel in Kombination miteinander. Ausser dass dieses Zeug teuer ist und nach Kloake stinkt tat sich gar nichts.

Ich hörte schon mal von der “Vodkamethode” als Kohlenstoffquelle für Bakterien, speziell in so genannten Vodkafiltern. Dann allerdings laß ich davon, den Alkohol direkt ins Becken zu geben, nicht mit einem separaten Filter. Der Artikel dazu stammt von Michael Mrutzek und Jörg Kokott, aber der erste Teil mit der Dosieranleitung ist nicht mehr online.

Es gab grobe Anhaltspunkte und ich habe mir dann selber eine Dosierung erarbeitet, die allerdings ein wenig krass ist und ich würde euch empfehlen euch eher an die jetzt hier beschriebene zu halten.

Zunächst will ich euch auf die Risiken aufmerksam machen:

-bei einer zu schnellen Dosierung kann es zu unvorhersehbaren Schäden an Korallen und Fischen kommen (im schlimmsten Falle können Fische durch Sauerstoffmangel ersticken, wohingegen die Korallen es zumeist relativ unbeschadet überstehen)
-jedes Aquarium ist anders, es kann bei euch zu einer Bakterienblüte kommen, obwohl es bei eurem Kumpel perfekt funktioniert (die Bakterienblüte ist i.d.R. aber nicht gefährlich, aber häßlich)
-Phosphat und Nitrat können quasi über Nacht auf 0 zusammenbrechen und eure Korallen stehen dann dadurch erstmal mies da, messt unbedingt nach und steuert mit Futter gegen
-es kann sich ein Bakterienrasen bilden, der sich über Lebendgestein und Co legt

Die Vorteile sind aber auch nicht von der Hand zu weisen:

-gerade in Fischbecken lässt sich Nitrat und Phosphat besser kontrollieren
-man kann die Werte genau so einstellen wie man es braucht
-es ist mehr als 20 mal billiger als Bakterienpräperate, welche bisweilen eine Zweifelhafte Wirkung haben
-es ist eines der wenigen Funktionierenden Mittel gegen Cyanobakterien und Bryopsis und in den Nebenwirkungen vergleichsweise ungefährlich

 

Dann fangen wir mal an.

Ihr habt euch also dazu entschlossen mit dieser Methoden arbeiten zu wollen.
Nun, kein Problem.
Aber zum Minimieren der Risiken solltet ihr folgendes haben:

-eine Spritze zwischen 1 und 5 ml
-eine Excel-Tabelle
-einen möglichst genauen Wassertest für Nitrat und Phosphat

Am ersten Tag könnt ihr mit einer Dosierung von 0,5ml Vodka je 100L Aquarienwasser beginnen. Diese behaltet ihr nun über 5 Tage bei und messt regelmäßig Nitrat und Phosphat und tragt alles in die Excel- Tabelle ein.

Dann steigert ihr die Dosis um 0,1ml je 100L und Tag. Sprich, bei einem 200L Aquarium gebt ihr am 7. Tag 1,2ml Vodka insgesamt ins Becken.

Nach etwa 14 Tagen sollte man einen deutlichen Unterschied der Werte zum Ausgangswert feststellen können. Achtet aber darauf, dass Nitrat und Phosphat in ein krasses Ungleichgewicht rutschen können, dann Ruhe bewahren, leicht gegensteuern und abwarten. Dieses Phänomen liegt an unterschiedlichen Vermehrungsraten der Bakterien und es pegelt sich wieder ein Gleichgewicht ein. Nach einiger Zeit werden die Werte komplett auf 0 fallen. Dies ist ja aber auch nicht unbedingt zuträglich, daher reduziert ihr die Vodkadosis nun langsam. Alle 2 Tage um 0,1 ml/ 100L und messt.

Ist der Wert an Nitrat und Phosphat erreicht, welchen ihr wollt, behaltet ihr diese Dosis bei. Sollten die Werte dann weiter sinken, reduziert ihr den Vodka langsam bis sie wieder steigen und geht wieder einen Schritt zurück.

Wenn ihr den Vodka nur als Mittel gegen Cyanos nutzen wollt, sei euch folgendes gesagt: Setzt ihn nicht mit einem mal ab, fahrt langsam runter. Über eine oder zwei Wochen. Denn sonst kollabiert euch ein großer Bakterienstamm aufgrund von Nahrungsmangel, dieser belastet dann das Wasser und bietet neuen unerwünschten Begleiterscheinungen neuen Nährboden. Beim langsamen Absetzen werden die abgestorbenen Bakterien direkt abgebaut.

Hinweis:
Jedes Aquarium ist anders!
Das bedeutet der Effekt kann auch umschlagen.
Bisher ist das Feedback durchweg positiv, Mrutzek berichtete in der Vergangenheit aber durchaus über mögliche Bakterienblüten, welche das Wasser trüben und zu Sauerstoffmangel führen können der gefährlich für Fische und Wirbellose werden kann.
Daher habe ich hier eine sehr behutsame Dosierung beschrieben, die zwar länger braucht um Früchte zu tragen, aber bei der man schneller reagieren kann.

 

Tobias betreibt unter der URLWasser-Landexoten.de eine eigene HP. Er freut sich ganz sicher über Ihren Besuch :-)

http://wasser-landexoten.de/vodkamethode-gegen-cyanos/

 

Weitere Links zur Wodakmethode.

http://www.korallenriff.de/artikel/515_Die_Wodkamethode_Teil_1.html

http://www.korallenriff.de/artikel/514_Die_Wodkamethode_Teil_2.html

http://www.korallenriff.de/artikel/511_Die_Wodkamethode_Teil_3.html



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robertbaur

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Kommentare Zum Anfang


Gerwin am 03.03.15#1
Halo Tobias,

PO4 durch die Wodkamethode reduzieren???
Betreibe dies schon über Jahre hinweg.
NO3 ist kein Problem aber den PO4 konnte ich damit
nicht wesentlich senken!!
Sage mir mal Bitte wie das gehen sollte damit einen 0-Wert im PO4 zu erreichen.
LG Gerwin

robertbaur am 03.03.15#2
Hallo Gerwin,

darauf kann ich auch was beitragen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Wodkamethode von Jörg Kokott und Michael Mrutzek haben wir vorab auch einen Versuch gemacht. Bei diesem gingen beide Werte paralell nach unten. Hier gut nachzulesen.

Achte auf das Bild das die Zugabe, Tage und Werte darstellt.
www.korallenriff.de

viele Grüße
Robert



alexander_ktn am 03.03.15#3
Die Bakterien, die wachsen, brauchen neben Stickstoff auch Phosphor (und andere Elemente) für den Biomasse-Aufbau. Also grundsätzlich wird eine wachsende Bakterienpopulation auch beides verbrauchen, oft ist es aber so, dass ein Ungleichgewicht entsteht.

Also zum Beispiel wenn Nitrat nahe bei Null ist, wird auch eine Erhöhung der Kohlenstoffzufuhr zu keiner merklichen Senkung des Phosphats führen, weil dann einfach der Stickstoff "limitierend" wirkt - es gab und gibt da dann auch Ansätze hier einzugreifen.

lg, Alex

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