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Korallenfische füttern Teil 1

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Aufwuchsfresser

Es gibt verschiedenste Typen, z.B. Picker (Centropyge ssp.), Schaber (Doktorfische, Schleimfische), Reißer (Großkaiserfische), Beißer (Drückerfische).

Centropyge loricula

Zum Aufwuchs gehören z.B. Algen, Schwämme, Korallen und andere Blumentiere. Weitere benthisch lebende Wirbellose wie Seescheiden, Moostierchen, Hydroidpolypen etc., Bakterien (als Nahrungsanteil vielfach unterschätzt), Mikroorganismen, Würmer, Kleinkrebse. Die Beobachtung was Aufwuchsfresser wirklich fressen ist sehr schwierig. Manchmal aber auch erstaunlich, so habe ich einem Pomacanthus imperator dabei zugesehen, wie er die extrem nessselnden Hydroidpolypen, Aglaophena cuppresoides, Lytocarpus ssp., gefressen hat. Ob das nur eine Versehen, war, nur dieser eine Fisch macht, regional verschieden ist oder für P. imperator typisch, kann anhand von Beobachtungen keinesfalls beantwortet werden.

Pomacanthus imperator (c) by Robin Gauff

Genauso ist interessant, dass viele Falterfische im Meer anscheinend sehr wohl Korallenpolypen fressen, im Aquarium aber Ersatznahrung annehmen (z.B. Chaetodon paucifasciatus, C. kleinii), während andere Arten (z.B. C. lunulatus, C. ornatissimus) die im Meer Korallenpolypen fressen im Aquarium in der Regel lieber verhungern als Ersatznahrung zu akzeptieren.

Chaetodon kleinii

Chaeoton paucifasciatus

Eventuell hat das mit einer weiter reichenden Spezialisierung auf bestimmte Korallen-Arten zu tun? Was immer extrem auffällt ist die enorme Leibesfülle aller Aufwuchs- und Algenfresser im Meer. Das hat allerdings keineswegs mit dem Ernährungszustand alleine zu tun. In der Regel ist bei ihnen der Darm vollständig gefüllt. Leider ist das im Aquarium mit den aktuell erhältlichen Futtermitteln nicht zu erreichen. Lässt man die frisch gefangenen Fische ihren Darm vollständig entleeren, was vor dem Export zwingend notwendig ist, sind sie in etwa so “dünn“ wie wir die frisch importierten Fische kennen. Füttert man diese Fische so sehr, dass sie auch im Aquarium so dick aussehen wie in der Natur, sind sie heillos verfettet. Aber zur Beachtung, Hungerhaken die an ein magersüchtiges Modell erinnern sind tödlich unterernährt oder krank! Wovon kommt diese Leibesfülle. Nun, die Aufwuchsfresser müssen im Meer oft mit recht wenig nahrhaftem Futter auskommen. Algenfresser ernähren sich ja bei weitem nicht von so schönen grünen Belägen wie im Aquarium. Im Meer fressen sie oft eine Mischung aus Algen, Bakterien, durchsetzt mit Kalkpartikeln, Mulm und organischen Reststoffen, schlichtweg etwas Algen, „Beimischungen“ und „Dreck“. Sie ernähren sich von einer Nahrung die viele unverdauliche Beistandteile enthält. Das trifft auf viele Aufwuchsfresser zu. Dadurch müssen sie größere Mengen fressen und beginnen schon morgens eifrig zu fressen. Im Aquarium verwöhnen wir sie dann mit nährstoffreichen, manchmal kohlenhydratreichen Schleckereien. Letztlich wird das zu Wohlstandserscheinungen wie bei uns Menschen führen, vor allem Fettleber und Diabetes. Leider gibt es kein Futter, das speziell für Aufwuchsfresser hergestellt wird. Am ehesten kann man das mit den später beschriebenen Futtersteinen selbst herstellen.


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robertbaur

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20elias03 am 10.01.18#1
Hallo,
ich halte diesen Artikel für äußerst wichtig.Als Pfleger und Endkunde steht man oft hilflos den sogenannten Futterverweigeren gegenüber.Die Industrie liefert selten Neues oder Innovatives, um gerade schwierige Tiere zum Fressen zu motivieren.
Ich bin seit längerem dazu übergegangen,gerade schwierige Kanditaten möglichst naturnah zu ernähren.Ich hänge täglich verschiedene aufgetaute Muscheln an Klammern ins Becken.Durch die Nähe zu Frankreich ist es kein Problem,ganzjährig die unterschiedlichsten atlantischen Muschelsorten zu erhalten.Ergänzt durch Algenbätter, Frostfutter,etc. gelingt es auch schwierige Fische ans Futter zu bekommen und sie auch zu beschäftigen (z.B.bei Drückern wichtig).
gregorluenen2009 am 10.01.18#2
ja ich glaube auch das viel zu wenig von den leuten rumexperentieren in sachen futter - cyclops, weiße mücken, banane usw . . . bei mir gibt es eigentlich so ziemlich alles was gefressen wird - und das ist ziemlich viel . . . zudem stell ich auch immer die strömung ab beim füttern - die fische mögen sich anfangs erschrecken aber sie gewöhnen sich da recht schnell dran, und das ganze läuft für viele insassen viel entspannter ab . . . lg, gregor
robertbaur am 12.01.18#3
Es freut mich dass der Artikel von Joachim Gefallen findet, es folgen noch 3 weitere Teile zu dem Thema.
Gruß Robert

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