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Phosphatreduzierung im Meerwasseraquarium 2003

Wie schnell absorbieren Adsorber Phosphat, und wie ist dabei die Aufnahmekapazität der Adsorber? Ein Artikel aus dem Jahr 2003

Phosphatreduzierung im Meerwasseraquarium


In der Meeresaquaristik ist der mit der Zeit steigende und deshalb sehr oft vorhande Phosphatgehalt eines der größten Probleme. Vor allem bei unerwünschtem Algenwuchs liegt meist ein zu hoher Phosphatgehalt vor. Durch den Eintrag von Futter (vor allem Frostfutter) und durch Ausscheidungen der Fische kommt Phosphat in unser Wasser. Duch Wasserwechsel, vor allem bei grossen Becken, kann hier nur unzureichend entgegen gewirkt werden.

Wie aber verhalten sich die käuflichen Produkte? Wie schnell nehmen Sie Phosphat auf, und vor allem wieviel?

Aus diesem Grunde haben wir uns die Mühe gemacht und einige der gängigsten Phosphatabsorber besorgt. Behilflich waren hier vor allem Michael Mrutzek von www.meeresaquaristik.de, Thomas Pohl von wwww.korallen-zucht.de und Joachim Woschnik von www.korallenfarm.de. Sie stellten uns den einen oder anderen Absorber kostenlos zur Verfügung. Der Rest wurde käuflich im Fachhandel erworben.


Michael Mrutzek stellte uns Contraphos (Aquaconnect), ElimiPhos (Tropic Marin) und PhosEx (JBL) zur Verfügung. Thomas Pohl stellte uns sein Bio Phos II zur Verfügung, Joe Woschnik den Absorber Phosphat Reduct von Amtra.


Anmerkung: Bei Amtra, Korallenzucht und JBL befinden sich Angaben auf der Verpackung bzw. im Internet, wieviel Phosphat mit der jeweiligen Menge aufgenommen werden kann. Bei JBL steht als Angabe 12.000 mg/630gramm, bei Amtra 22.000 mg/500ml und bei Korallenzucht.de 60.000 mg/Kilo. Auf den anderen Absorbern befinden sich keine sichtbaren Angaben wieviel Phosphat aufgenommen werden kann.


Test 1 -Schnelligkeit

Es wurde Salzwasser mit einer Dichte von 1.022 angesetzt. Es wurde Tropic Marin Meersalz verwendet. Das Salzwasser wurde auf Nitrat und Phosphat untersucht um Fehlmessungen auszuschliessen. Nitrat und Phosphat waren nicht nachweisbar.

 



Ein Liter Salzwasser wurde nun auf 1 mg Phosphat eingestellt.
Jeder Absorber wurde vor der Verwendung mit Osmosewasser gewaschen, um Trägerstoffe und dergleichen zu entfernen.
Anschliessend wurden 50 ml Wasser von der 1 Liter Phosphatlösung genommen und durch 5 gramm der jeweiligen Absorber geführt. Das Wasser wurde dabei zweimalig durch den Absorber geführt.


Für die Phosphatmessung kam der Merck Aquaquanttest zum Einsatz. Dieser Phosphattest misst äußerst genau, allerdings nur im Bereich von 0 - 0,43 mg. Danach muss, um einen Wert genau ermitteln zu können, verdünnt werden.


Folgende Ergebnisse konnten wir messen:




Auffälligkeiten:
ElimiPhos zeigte eine leichte weisse Eintrübung nach dem Waschen beim ersten Durchgang. Bei Durchgang Nummer 2 war das Wasser aber dann ebenfalls klar. Rowaphos/Contraphos zeigte eine orangefarbene Eintrübung und es wurden feine Bestandteile ausgewaschen. Diese sanken zu Boden (sedimentieren) Antiphos zeigte beim Durchspülen keinerlei Eintrübung.

* Anmerkung zum Test mit Green-X: Es war uns nicht möglich eine genau Messung durchzuführen, da der Wert bzw. die Farbgebung über 0,43 mg Phosphatgehalt lag. Geschätzt wurde das keine oder kaum eine Absorbtion stattfand. Der Farbumschlag wurde auf knapp 1 mg Phosphat geschätzt. Auf Verdünnungsreihen wurde verzichtet. Der Absorber schied damit nach der ersten Testreihe aus.


Fazit zu Testdurchgang 1:

Dieser erste Test zeigte das Contraphos von Aquaconnect sowie ElimiPhos von Tropic Marin am schnellsten Phosphat absorbieren.
Anmerkung: Die Produkte Contraphos und Rowaphos sind unseres Wissens identisch. Deshalb wurde nur Contraphos von der Fa. Aquaconnect getestet. Wie sich die Reduzierung in einem Langzeittest verhält kann derzeit leider noch nicht geklärt werden. Evtl. brauchen andere Absorber einfach länger. Dies muss auch kein Nachteil darstellen, da ein zu schneller Entzug ebenalls seine Tücken für die Korallen haben könnte.

 

Test 2 - Aufnahmekapazität:

Nach der Erstmessung interessierte uns wieviel Phosphat aufgenommen wird. Da dies nicht einfach zu messen ist haben wir folgenden Versuchsablauf überlegt.

Wir setzten eine 6 mg Phosphatlösung an. Dann kamen genau 2 gramm jedes Absorbers in eine dafür vorgesehene Spritze. Dazu wurden 50 ml der Phosphatlösung zugegeben.Das Behältniss der Mischung wurde zwei Stunden lang, regelmässig geschwenkt und dann abschliessend gemessen.


Die Ergebnisse:



* Die beiden Absorber PhosEx und Antiphos liesen sich mit dem Merck Aquaquant trotz Verdünnung bei Test 2 nicht genau bestimmen. Die Farbgebung lässt den Schluss zu das ein Restwert von 2,0 mg bei beiden Produkten übrig geblieben ist.
Auch lässt dieser etwas höhere Werte, gegenüber den anderen Absorbern, keinen echten Rückschluss zu. Denn keiner kann sagen wie sich die weitere Aufnahme an Phosphat verhalten hätte. Es ist durchaus im Bereich des möglichen das einige der Absorber langsamer Phosphat absorbieren in letzter Konsequenz aber dann auf ähnliche Aufnahmewerte kommen können.


So bleibt uns als abschliessendes Fazit nur eines:

Alle Absorber im Test, Green-X natürlich ausgenommen, machen genau das was sie tun sollen: Phosphat absorbieren. Green-X macht das sicher auch, aber Absorberbedingt kann es vermutlich eine Weile dauern, bis ein merkbares Ergebniss zu messen gewesen wäre. Allerdings spielt Green-X im Meerwasserbereich kaum eine Rolle.

Die Ergebnisse die wir bisher erzielen konnten, sind als durchaus positiv zu werten. Es kann sein das auf längere Sicht gesehen sich die Absorber anders verhalten und dann entscheidend bei der Aufnahme zulegen können. So kommen wir nicht umhin und machen in der nächsten Zeit den Langzeitversuch, eben um Klarheit über die Aufnahmekapazität der einzelnen Absorber zu bekommen.

Wir finden aber das die derzeit erhältlich Absorber schon sehr gut sind. Vor allem sind sie wichtig in der Aquaristik, weshalb man nie vergessen sollte regelmässig den Phosphatgehalt im eigenen Aquarium zu messen. Die meisten Algenprobleme führen eben nicht selten auf einen zu hohen Phosphatgehalt zurück.

Sabine Mülder, Harald Mülder, Manuela Kruppas und Robert Baur am 26.01.2003



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robertbaur

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