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16 - Teil 3 Filtersysteme - Das Jaubert System

Sabine betrieb es mit Algen

Wie dieses Jaubert Filtersystem funktioniert und was man beachten sollte lesen Sie hier

Filtersysteme: Das Jaubert System

Das sog. Jaubert System wurde von Prof. Jean Jaubert entwickelt und trägt daher seinen Namen.

Prof. Jean Jaubert ist Meeresbiologe und arbeitet an der Universität von Nizza und am Ozeanografischen Museum von Monaco. Hier bei uns in Deutschland ist dieses System immer noch recht selten, es findet aber mit zunehmender Bekanntheit immer mehr Freunde. Die Aquarien im Ozeanografischen Museum von Nizza werden nach dem Jaubert System betrieben. Es handelt sich hierbei um eine kostengünstige und sehr einfache und dazu natürliche Nitratreduktion.



Das Prinzip des Jaubert Systems ist sehr einfach.

Das eigentliche Jaubert System ist eine hohe Schicht Bodengrund, am besten nicht unter 10 cm. Wie wir aus der Aquaristik sicher alle wissen, findet in einer sauerstoffarmen Zone die für uns wichtige Denitrifikation statt. Durch den hohen Bodengrund von über 8 Zentimetern ist diese anaerobe Zone gegeben. Sie merken, wenn sie aufmerksam mitgelesen haben schon eine Ähnlichkeit zum Deep Sand Bed (DSB)......

Unter der dicken Schicht Korallenbruch, am besten in der Körnung von 3 - 5 mm, müssen unserer Ansicht nach unbedingt Bodenplatten eingebaut werden, weil nur so eine Diffusion erreicht werden kann. Die Bodenplatten sollten ca. 2 bis 3 cm hoch sein um eine gewissen Freizone unter der dicken Schicht Korallenbruch zu haben. Dieses nennt man Plenum. In dieser Bodengrundfreien Zone befindet sich Sauerstoffarmes Wasser, in der Mitte in der Korallenbruchschicht befindet sich die anaerobe Zone, über der Korallenbruchschicht dann die Sauerstoffreiche Zone.


Einrichtung des Jaubert Systems und Bilder vom Plenum

Ohne die Platten, (also das Plenum) und ausschliesslich Korallenbruch ist die Effektivität bei weitem nicht so hoch wie mit Bodenplatten. Ohne Plenum bildet sich auch viel leichter Schwefelsulfid. Dies wäre aber für die Fische stark toxisch und kann schon in kleinen Dosen tödlich sein.

Bodenplatten

Gaze

Bodengrund mind. 8 cm

Sabine betrieb es mit Algen


Man nehme also Bodenplatten und achte darauf das die Schlitze so klein sind, das kein Bodengrund durchrieselt. Der Aquarienboden unter den Bodenplatten muss frei sein. Darüber kommt eine dicke Schicht Korallenbruch, 10 cm wäre ausreichend. Für den Fall der Fälle könnte man mit einem Netz arbeiten und so verhindern das Korallenbruch durch das Plenum auf den Boden kommt. Ebenso ist es ratsam in der Bodengrundschicht selbst ein Netz anzubringen um zu verhindern das die im Becken befindlichen Fische anfangen im Boden zu wühlen. Man denke nur mal an Brunnenbauer und andere grabende Tiere. Das ist eines der Dinge auf die unbedingt geachtet werden sollte. Es gilt unter allen Umständen zu vermeiden das im Boden gegraben wird. Dieses Netz kann man so in der Mitte des Korallenbruches anbringen, bei ca. 5 cm.

Veranschaulicht wird die Einrchtung durch einen Bericht, hinterlegt mit Fotos zur Einrichtung, von Sabine Mülder, den Sie hier finden:


Das im Plenum befindliche Wasser ist sauerstoffärmer als das Wasser oberhalb der Schicht Korallenbruch. In der dicken Bodengrundschicht entstehen nun sauerstofffarme- wie sauerstofffreie Zonen, es findet der Denitritikationsprozess statt. Die Frage ist nun, wie kommt Sauerstoff in das Plenum? Wir denken das unter anderem die vielen kleinen Tiere die im Boden leben mit verantwortlich dafür sind. Das sind Borstenwürmer, andere Krebschen, Copeopoden, Amphipoden. Sie kriechen und wandern im Bodengrund umher und bringen so auch immer Sauerstoff in den Boden mit ein. Ausserdem sind sie wichtig zu Verwertung von Detrius der sich sicher hier auch ansammeln wird.

Anmerkung:
Feiner Sand scheidet aus, da man eine gute Diffusion wünscht, die eben bei Sand nicht so gegeben ist wie bei Korallenbruch in der Körnung von 3 - 5 mm. Mehrere verschiedene Korngrössen, wie beim Schlammfiltersystem sind beim Jaubert System ebenfalls, aus den genannten Gründen, nicht gewünscht. Allerdings steht das im kompletten Gegensatz zum DSB System in dem der Abbau auch funktioniert aber dort nur feiner Sand zum Einsatz kommt...und hier verzichtet man auf ein Plenum.... Hierbei sollte man seine eigenen Rückschlüsse ziehen :-)

Da sicher nicht jeder in seinem Hauptbecken so eine dicke Schicht Bodengrund möchte, raten wir hier zu einem extra Becken also zu einem Refugium. Dann kann man sein Hauptbecken auch ganz ohne Bodengrund oder mit nur geringer Bodenschicht betreiben. Wir denken das ist Ansichtssache und das kann jeder so machen wie er es für richtig erachtet.

Ganz wichtig ist auch das man nicht soviele Steine einbringen sollte, bzw. das diese nicht soviel von der Grundfäche wegnehmen. Denn das Prinzip des Jaubert Systems ist die Diffusion. So sollte möglichst viel Freifläche bleiben.


Abschäumer, Sauerstoff und Phosphat:
Im Grunde ist ein Abschäumer in einem Jaubert System nicht unbedingt von nöten, findet auch auch hier mittleweile Anwendung. Alleine schon durch den Sauerstoffeintrag ist es die wohl bessere Wahl einen mitlaufen zu lassen.

Ausserdem wird bei der Verwendung eines Abschäumers einiges an Nährstoffeintrag weggenommen, dass einfach weniger Belastung im System selbst ensteht. Denn auch in diesem System sollte man gerade den Phosphatwert immer im Auge behalten. Ersatzweise kann man, was mit einem Refugium gut machbar ist, Algen integrieren und so durch das regelmässige Kürzen der Algen, den Phosphatgehalt senken.

Auch im Jaubert System sind Gelbstoffe ein Thema. Hier wird wie auch im Berliner System mit Aktivkohle gearbeitet


Beleuchtung:
Wie im Berliner System ist das Ansichtssache, wir raten zu HQI Beleuchtung oder T5 Röhren, oder die Verbindung von beiden Beleuchtungsarten.

Spurenelemente und Calzium:
Anfänglich war man beim Jaubert System der Meinung das man auf Zugaben verzichten könne, weil durch den Boden sich genug lösen würde. Das ist allerdings nicht richtig, wie auch sehr schnell erkannt wurde. Es reicht bei weitem nicht aus, weshalb auch hier in diesem System man um eine Spurenelementeversorgung nicht herum kommt. Auch hier verweisen wir, wie beim Berliner System auf käufliche Produkte, sowie Kalkreaktor oder auf die Ballingmethode. Wie in allen Systemen ist das regelmässige Messen der Wasserparameter Pflicht.

Besonderheiten:
Seit einiger Zeit gehen manche Aquarianer dazu über und saugen im Plenum täglich etwas Wasser ab. Das hat sich bis jetzt als besonders praktikabel erwiesen, auch im Bezug auf die Entferung von Phosphat aus dem System. Wir tendieren dazu das man täglich nicht mehr als den Inhalt des Plenums absaugen sollte.

Frank Diehl, Robert Baur-Kruppas



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robertbaur

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