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Eviota und Trimma - eine Bereicherung der Aquaristik

Zwerge im Meerwasseraquarium Wissenswerte über „Minigrundeln“ der Gattung Eviota und Trimma

Allgemeines:

Zwerggrundeln der Gattung Eviota spec. tragen ihren Namen zurecht. Denn Sie sind wirklich winzig klein. Mehr als 3 cm Körpergröße sind bei den derzeit über 65 bekannten Eviota Arten recht selten. Die meisten Arten sind zwischen 1,5 – 2,5 cm groß. Die Suche nach den Grundeln fing mit dem Bau einer Hälterungs- und Fangstation an, die an der Ostküste von Cebu, etwa 1 Stunde nördlich der Hauptstadt Cebu, ihren Sitz hat. Während der Trainingsstunden mit den einheimischen Fischern und den dazugehörenden Tauchgängen fiel mir der Artenreichtum und die hohe Artenvielfalt dieser kleinen Grundeln auf.

Ein Ziel unsere Trainingsstunden war, den lokalen Fischern Alternativen zu Ihren bereits bejagten Tierarten aufzuzeigen. Wir wollten es auch mit diesen kleinen Tieren versuchen, da sie mir durch Ihre Ortstreue besonders geeignet für Nano – Aquarien erschienen. Fast alle der derzeit importierten Grundeln der Gattung Eviota und Trimma stammen von der Firma Fauna Marin.


Diese fängt dort die Tiere an der Ost Küste Cebu´s , im Doppelbarriereriff von Olango und in dem MAC – Fanggebieten in Batasam., Bohol nach den neuesten MAC Standards. Die lokalen Fischer belächelten uns als wir Ihnen sagten was wir wollen.

So richtig verstehen konnte es keiner. Viele der Grundeln fangen wir heute noch selbst. Die lokalen Fischer tun sich damit noch immer schwer da diese Grundeln zu klein sind und nicht soviel einbringen wie die bekannten Kaiserfische, oder all die anderen Arten die Ihnen dann auch sicher abgekauft werden. Einige Besucher unserer Anlage haben aus Spaß versucht selbst einige der kleinen Grundeln zu fangen und jeder hat nach diversen Fehlversuchen den Fischern ordentlich Respekt gezollt.

Es ist wirklich nicht einfach Eviota spec. und Trimma spec. zu fangen, denn sie passen in jede kleine Ritze und flüchten auch sehr schnell.


Es sind derzeit über 65 verschieden Eviota und ca. 50 Trimma Arten bekannt und es werden mit Sicherheit noch einige mehr folgen. Bei unseren Tauchgängen zum Fang der Grundeln hatten wir etliche im Netz die bis heute nicht zu identifizieren waren. Der Lebensraum dieser Grundeln findet sich im westlichen Indopazifischen Raum von den Seychellen über Japan bis nach Australien.

Sie leben hierbei in Tiefen von 2 – 15 m vor allem in Riffen, algenbewachsenen Riffabschnitten und selbst in und unter den Korallen verschiedenster Arten. Sie kommen sowohl in diversen Steinkorallen ebenso unter Anemonen und in Schwämmen vor. Viele Eviota und Trimma Arten sind sehr standorttreu. Ich konnte die selben Tiere über Wochen immer wieder am selben Platz finden.

Eviota kommen im Meer in kleinen Verbänden von bis zu 50 Tieren vor. Eine Ausnahme stellt Eviota pellucida. Dort gab es stellenweise so viele das alle 5 cm eines der kleinen Tierchen auf den Algen saß. Dies sollte man bei der Haltung beachten und immer mehrere Tiere der gleichen Art auf einmal erwerben.

Interessanterweise hat Eviota pellucida verschiedene Riffbereiche besiedelt, während auf Flachriffen diese Tiere immer auf Algenteppichen ohne ausgeprägten Korallenwuchs zu finden waren, hingen Sie an den Riffwänden unter Vorsprüngen oder in Höhlen in einer kleinen Gruppe im freien Wasser.

Eine andere ebenfalls importierte Art Eviota bifasciata fand sich ausnahmslos in Acropora und seltener in Montipora Korallen. Niemals fand ich diese Art im Freiwasser oder in Algen.
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Die Geschlechtsunterschiede sind nur an den Genitalpapillen zu erkennen. Bei den Männchen ist diese Spitz zulaufend, bei den Weibchen rund nach innen gewölbt und leicht gefranst. Da die Tiere sehr druckempfindlich sind sollte man auf eine zu genaue Untersuchung der Papillen lieber verzichten. Dies ist ebenfalls beim Fang und umsetzen der Tiere zu beachten

Die Gemeinsamkeit dieser kleinen Grundeln liegt in Ihrer geringen Größe und der absoluten Friedfertigkeit. Die perfekten Tiere für unsere kleinen Aquarien. Der Besatz sollte dabei sorgfältigst überlegt sein, auf große räuberische Fische und Garnelen muss dabei verzichtet werden. Mir fielen beim Tauchen immer wieder Exemplare auf die offensichtlich Laich in sich trugen. Gelege konnte ich bisher nicht finden, lediglich kleinere Exemplare waren sehr häufig.

Ich nehme an das Eviota und Trimma wie viele andere Grundeln Höhlenlaicher sind und ihre Jungen sich einige Zeit im Plankton aufhalten bevor sie sich am Boden niederlassen. Dies ist bisher aber reine Spekulation.

Die Geschlechtsorgane der Männchen sind sehr interessant. Sie enthalten große Samenblasen die ein klebriges Sekret absondern, sowie spezielle Drüsen welche die Aufgabe haben Sexuallockstoffe zu produzieren. Bei einigen der Grundeln scheinen die Schwimmblasen degeneriert oder nicht vorhanden zu sein. Bei Eviota pellucida, einer der häufigsten Arten ( siehe Bild ) ist dies aber wohl nicht der Fall denn sie schwimmt ausgesprochen gut.

Als passende Putzergarnele für die Eviota spec. und Trimma spec Arten kommen vor allem Urocaridella Garnelen in Frage. Diese kleine Schwebegarnele wird gern als Putzerstation von den kleinen Grundeln besucht.


Für Erkrankungen und Befall mit Parasiten scheinen diese Tiere nicht besonders empfindlich zu sein. Bei einigen Importen bekamen die Tiere Oodinium das aber nach 2 Tagen ohne Behandlung wieder abklang. Ein Einsatz mit Kupfer, Formalin, Malachitgrün etc. sollte mit Bedacht gewählt werden da diese Tiere sehr empfindlich auf Chemikalien reagieren.

Eine gute Wasserpflege und ordentliche Wasserwerte sind für die Gesundehrhaltung nicht nur dieser kleinen Tiere selbstverständlich, und sollte erwartet werden. Das Zusammensetzen der verschiedenen Arten ist in aller Regel problemlos. Nur ab und an jagen sich die Männchen bei Revierstreitigkeiten durch das Aquarium, dies aber ohne das andere Tier zu verletzen. Trotzdem ist ein Überbesatz zu vermeiden.

Immer wieder stelle ich in Import und Hälterungsbecken fest das der Gehalt an Gelbstoffen/ Huminsäuren Terpenen viel zu hoch ist. Gerade diese Gelbstoffe machen es den Tieren sichtlich schwer sich schnell zu akklimatisieren.

Ein sehr guter Test ist der Vergleich der „ Wasserfarbe in einem leeren 25 Kg Eimer von Tropic Marin. Ein Eimer mit Leitungswasser und ein Eimer mit Aquarienwasser. Stellt man gegenüber und betrachtet das ganz dann von oben. Ich bin mir sicher das viele überrascht sein werden wie „gelb“ Ihr Wasser wirklich ist

Die Farbenpracht und das natürliche Verhalten der Grundeln kommt erst bei richtiger Ernährung der Tiere voll zur Geltung. Als Planktonjäger sind sie den ganzen Tag auf der Jagd nach Kleinstlebewesen. Im Aquarium kann man Ihnen besonders gut Lobstereier, kleine Artemien, Feinst-Granulat oder Staubfutter anbieten, das in aller Regel auch gut angenommen wird.

Die Einrichtung der Aquarien sollte genügend Versteckmöglichkeiten bieten. Jede Möglichkeit der Grundeln in die Förderpumpe zu geraten sollte mit Hilfe geeigneter Vorfilter ausgeschlossen werden.


Eviota pellucida:
Diese wunderhübsche kleine Art die bis ca. 2,5 cm groß wird und vor allem durch die leuchtendenden orange gelben Streifen auf roten Grund auffällt, lebt in Gruppen mit bis zu 30 – 40 Individuen.

Sie gewöhnen sich schnell an die Aquarienhaltung und nehmen auch gleich verschiedenstes Futter an. Am besten hat die Eingewöhnung bisher mit Lobstereier geklappt , aber auch Artemien und feines Granulat wird gerne akzeptiert. Ideal ist die Vergesellschaftung mit weiteren Eviota spec, Trimma spec. und Heleogramma spec. Arten, sowie kleine Garnelen und weitere kleine friedliche Fische.


Eviota bifasciata:
Diese Art wird mit knapp über 3 cm etwas größer als E. pellucida und bewohnt nur Acropora granulosa und deren verwandte Arten. Diese Tiere stehen nie im Freiwasser sondern immer nur in den genannten Korallen.

Es sind sehr schöne Tiere mit einem kräftigen Rot bis rotbraun. Sie kommen auch erst in einer Tiefe ab 8 m vor meistens darunter. Eviota bifasciata gibt es in vielen Farbvarianten von Rot bis fast schwarz. Allen gemeinsam ist aber der weiße – Perlmutt -Mittelstreifen und die Lebensweise in den Acropora. Wie in mancher Literatur erwähnte Lebensraum Geröll und algenbewachsenen Felsen konnte ich sie nie finden.


Eviota zebrina storthinx / seebrei
Diese Eviota Arten findet man als Einzeltiere seltener als Paar oft auf div. Korallen sitzend. Porites Korallen werden hiervon den Tieren bevorzugt. Auch diese Grundel wird nur ca. 2 cm groß. Im Riff selber fand ich dieses Tier nur selten und wie schon erwähnt selten als Paar nie in der Gruppe.


Leider finden sich sehr wenig Haltungsberichte, so dass von der Nachzucht und der Lebensdauer dieser Tiere wenig gesagt werden kann. Da nun immer mehr dieser und anderer kleineren Grundel zu uns finden werden wir sicher bald mehr darüber lesen können. Die älteste mir bekannte Grundel ist nun über 2 Jahre alt.

Trimma striata:
Die Grundeln dieser Familie sind deutlich massiver gebaut und leben gerne kopfüber "klebend" in oder vor kleinen Höhlen. Ebenso wie die Eviota spec. sind sie kleine Planktonjäger.


Trimma rubromaculatus:
Wenn diese Tiere in ein Aquarium kommen stehen sie für die ersten Tage immer kopfüber an einem Stein oder in einer kleinen Höhle .Dieses Verhalten legt sich bei manchen Trimma Arten aber aber nach einigen Wochen. Manch andere hingegen legen dieses verhalten nicht ab.

Die Futter und Hälterungsansprüche gleichen denen der Eviota spec. Gruppe. Die verschiedenen Trimma spec. Arten werden selten größer als 4 cm und sind perfekt als ruhige Beifische für Eviota spec. geeignet. Leider werden diese kleinen Zwerge in den Händlerbecken gern übersehen. Dabei sind sie eine farbenprächtige und interessante Bereichung für unsere kleineren Aquarien.

Claude Schuhmacher
Filderstadt im Dezember 2003

 



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robertbaur

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