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Planktonzugabe im Meerwasseraquarium

Ein Rückblick auf vergangenes aber auch in die Zukunft! Vorstellung des neuen Planktonreaktors!

Planktonzugabe im Meerwasseraquarium

n den letzten Jahren kommt eine zusätzliche Planktonzugabe in der Meeresaquaristik immer mehr in Mode. Manche benutzen Plankton zur Aufzucht von Brachionus, Copepoden sowie für die Fischzucht. Manche aber füttern damit ihre Korallen im Aquarium. Sinn und Zweck ist der Versuch Filtrierer zu pflegen, zu halten oder sogar zum Wachsen zu bekommen. Nicht bei jedem Tier gelingt, durch diese Futterzugabe, dann auch die erfolgreiche Haltung. Man muss hier allerdings ganz klar sagen, das nicht jedes Plankton gleich ist. So gibt es totes Plankton, lebendes Plankton, sowie von der Konzentration her unterschiedliche Planktonkonzentrate.

Wir sind auch heute noch der Meinung das Plankton sicher nicht der einzige Faktor ist, der zur Haltung von Filtrierern beiträgt. Es sind noch andere Futtermittel die zum Einsatz kommen müssen. Dennoch, auf Plankton kann und sollte man bei dem Versuch, sich an solche Tiere zu wagen, auf keinen Fall verzichten!

Letztendlich erhöht und vermehrt man durch die Planktonzugabe (lebendes Plankton) die ganze Microfauna, da diese das Plankton aufnehmen. Dadurch steht den Aquarienbewohnern eine grössere Anzahl an Nahrung zur Verfügung, ebenso wird eine vermehrtes Wachstum der Menge an Kleinsttieren beobachtet. Das bedeutet auch das die vorhandenen Tiere, wie zum Beispiel Röhrenwürmer und vor allem grosspolypige Steinkorallen mehr als gut wachsen. Auch scheinen manche Seescheiden auf die Planktonfütterung anzuspringen, und bei den schwierig zu haltenden Korallen Arten wie Goniopora oder Alveopora sieht man dies ebenfalls. Es steht also gerade diesen Tieren weitaus mehr Nahrung zur Verfügung als ohne eine Planktonzugabe.


Vor ca. 12 Jahren hätten viele Aquarianer wohl nicht im Traum daran gedacht das wir heute so gut wie jede kleinpolypige Steinkoralle halten können. Und wir können sie wie ja bekannt nicht nur halten, nein sie werden seit mittlerweile vielen Jahren vermehrt. Das war sicher nur der Anfang. Vermutlich wird die Verbesserung der Wasserqualität der letzten Jahre einen grossen Anteil daran haben. Und wie das bei Hobbyaquarianern nun mal so ist, hat man das eine erfolgreich hinter sich gebracht - wagt man sich an das Nächste. Viele Bereiche sind heute erschlossen, wir wissen wie-man-was macht. Aber eine Sache will immer noch nicht klappen: Die Haltung von reinen Filtrierern. Für die weniger erfahrenen Aquarianer folgt hier auch gleich der Hinweis: Es handelt sich hierbei um Tiere die nicht vom Licht, sondern rein von einer aktiven Nahrungsaufnahme leben = also sie fressen. Das sind zum Beispiel viele Gorgonien, Seescheiden, Haarsterne, aber auch manche Weichkorallen. Hier sind vor allem die farbigen Weichkorallenarten gemeint. Leider kann man aber die genannten Tiergruppen nicht in eine "Schiene" quetschen, auch hier gibt es doch recht starke Unterschiede. Was bei dem einen Tier klappt muss deswegen noch lange nicht beim Anderen klappen.

Wenn auch die Erfolge noch recht bescheiden sind, der Ansatz ist da. Da es ohne eine ausreichende Fütterung nicht geht, möchten wir heute den Weg des Plankton der letzten Jahre beleuchten.

Es hat sich einiges getan in den letzten Jahren ... !!

Der Rückblick:

Lebendes käufliches Plankton:
Plankton wurde schon vor vielen vielen Jahren von engagierten Aquarianern selbst gezüchtet. Dazu war nur ein Ansatz nötig den man mit Lichteinstrahlung meist ganz leicht vermehren konnte. Zur Nahrungsversorung wurde aber meist Blumendünger benutzt was den Nachteil hatte, dass das Plankton und somit auch das Aquarienwasser unnötig mit Schadstoffen belastet wurde. Das es auch anders geht sehen wir später.

Wir erinnern uns noch vor ca. 2 Jahren. Damals wurde von zwei Firmen, nämlich Kroonaqua und Delpha lebendes Plankton angeboten. Viele probierten damals die Planktonzugabe aus. Genauso viele hörten aber nach einigen erfolglosen Versuchen auch wieder damit auf. Wir konnten selbst einige Flaschen beider Firmen probieren. Letztlich scheiterte unserer Ansicht an zwei Dingen: 1. die Menge, und 2. die Konzentration.

Sicherlich war es für die Tiere gut, aber wir, und damit gehen sicher alle konform die damit zu tun haben, wissen mittlerweile, das man einfach eine grössere Menge und höhere Planktonkonzentration braucht. Hinzu kommt immer, und das dürfen wir niemals vergessen, das unsere derzeit verwendeten Strömungspumpen das meiste Plankton zerstören. Das lebende Plankton war meist nicht lange haltbar und die Kühlkette sollte/durfte nicht unterbrochen werden... Haltbar war das Plankton meist unter 12 Wochen.


Der Artemia und Planktonreaktor:
Ebenfalls vor gut 2 Jahren brachte dann die Fa. ZC Aquarientechnik einen sog. Planktonreaktor auf den Markt. Nachfolgend sieht man noch ein Foto. Wir berichteten damals über das Gerät. An sich funktioniert das auch ganz gut, aber auch hier brach nach ein paar Wochen immer wieder das Plankton ein, vermutlich meist durch fehlerhafte Ernährung des Plankton sowie der möglichen Verunreinigung (Staub). Wer Interesse hat, der Bericht befindet sich immer noch online. Trotz der von manchen angebrachten Kritik, das Gerät hat bei uns immer hervorragend funktioniert, wenn man von den Zusammenbrüchen des Plankton absieht. Wer den Planktonreaktor oben mit einer Glasscheibe abdeckt kann die Standzeit auf jeden Fall verlängern. Da wir genug Leute kennen die Plankton haben, tauscht man sich halt einfach aus. Es ist auf jeden Fall eine relative günstige Methode, wenn auch nicht so ganz zuverlässig.


Totes Plankton, mit hoher Konzentration:

Im Februar 2003 kam dann ein sehr hochkonzentriertes Plankton von einem holländischen Anbieter auf dem Markt, und das mit insgesamt vier verschiedenen Algensorten. Anfänglich zeigten sich einige der Anwender begeistert, was aber schnell wieder abflachte. Hier war ebenfalls die kurze Haltbarkeit und das mit der Unterbrechung der Kühlung beim Versand schnelle Verderben als Grund zu nennen. Einige engagierte Aquarianer stellten schnell fest das viele Tiere auf lebendes Plankton besser reagieren als auf das tote, wenn auch die Konzentration des Plankton wirklich gut war.

Und nun zu den Aussichten:


Planktonreaktor selbst gebaut
In der Fachzeitschrift Koralle, [Nr. 20 April/Mai 2003] berichtete dann Bernd Quirbach über einen von ihm gebauten Planktonreaktor.
Der Titel lautete: Phytoplankton - mit einem geschlossenen Reaktor.

Nach der Veröffentlichung in der Fachzeitschrift KORALLE und den daraus resultierenden vielen Anfragen entschloss sich Bernd Quirbach so ein Gerät zu entwickeln, welches er allerdings nicht selbst vertreibt. Den Bau und Vertrieb hat die Firma Anlagenbau Schuhmacher übernommen, bekannt auch durch den Shop: www.aquaterrashop.de

Zeitgleich hat die Fa. Grotech, bekannt für Dosieranlagen und Spurenelemente, auch einen geschlossenen Planktonreaktor entwickelt. Auch hier sind die ersten Berichte und Fotos online. Eine ausführliche Vorstellung des Phyto Breeders, wie ihn die Fa. Grotech vermutlich nennen wird, findet man bei Frank Diehl, unter www.matuta.com.


Wie von beiden Firmen angekündigt worden ist, werden beide Planktonreaktoren erstmalig auf der Messe Fisch & Reptil in Sindelfingen vorgestellt. Die Messe findet Ende November 2003 statt. [siehe Termine]

Für den Aquarianer eine gute Sache, da er auf diese Weise sein Produkt wählen kann. Wie wir mitbekommen haben ist das Interesse dementsprechend gross, so das viele die Vorstellung der Reaktoren gar nicht erwarten können :-) Auch wir sind natürlich gespannt beide Geräte live zu sehen und zu erleben.

Vor allem sind wir auf die ersten Berichte über die Funktionsweise, sowie Leistung und Wartung gespannt. Ich denke das wir uns auch so ein Geräte zulegen werden, welches ist noch unklar. Wir warten erst einmal die Messe ab und sehen uns die Produkte live an.

Wir freuen uns nun Ihnen die ersten Fotos des Quirbach Reaktors vorstellen zu können:

Der geschlossene Planktonreaktor,
Text von Bernd Quirbach:

Nachdem in der Koralle Nr. 20 die Idee meines Planktonreaktor vorgestellt wurde merkte ich, wie stark die Nachfrage nach erfolgreichen Systemen für den Aquarianer im Bereich Planktonzucht war. Mein Reaktor war zu dieser Zeit als Selbstbauanleitung gedacht aber ich bemerkte schnell das nicht jedermann diesen Reaktor selbst nachbauen wollte und/oder konnte.

Ich nahm daher Verbindung zu einem Aquarienbauer auf, mit der Bitte den Reaktor in Serie zu produzieren. Nach der Umsetzung der wichtigsten Eckwerte wie Durchmesser, Beleuchtungstechnik und Rührtechnik auf Werte die für den aquaristischen Bereich geeignet sind, konnten die ersten Modelle gebaut werden.

Es wurde ein Röhrendurchmesser von 200 mm gewählt um die Anschaffungskosten für den Aquarianer im Rahmen zu halten. Diese wird im Gegensatz zu Röhren mit 300 mm nicht dauerhaft, sondern in einem speziellen Rhythmus beleuchtet. Die Intervalle hängen von der jeweils verwendeten Planktonart ab. In der Kombination mit der verwendeten Nährlösung lassen sich erst die hohen Ausbeuten erzielen. Wie auch bei dem in meinem Artikel [Koralle, (Nr. 20 April/Mai 2003) Phytoplankton - mit einem geschlossenen Reaktor] vorgestellten Gerät handelt es sich hierbei um ein geschlossenes System. Die Umwälzung erfolgt mit einem stufenlos regulierbaren Magnetrührer, der eine minimale Umwälzleistung dauerhaft halten kann. Durch die geringe Umwälzung sind Zellschäden wie sie bei konventionellen Magnetrührern entstehen können ausgeschlossen.

Natürlich war ich selbst gespannt darauf, wie der Reaktor bei dem kleineren Durchmesser funktionieren würde, zumal ich die vorherigen Modelle immer nur in 300 mm Durchmesser ausgeführt hatte. Nach der Auswahl einiger für die Aquaristik relevanter Phytoplankton-Arten habe ich den Reaktor Testweise mit den verschiedenen Kulturen betrieben. Je nach Plankton-Art war bei einem Ansatz mit 200 ml der passenden Stammlösung der Reaktor nach spätestens 2 Tagen mit Plankton stark durchsetzt.. Wichtig war für mich auch für den laufenden Betrieb festzustellen, welche Mengen täglich entnommen werden konnten ohne das ein Ansatz zusammenbrach oder auch die Vermehrung gehemmt würde.

Als erste Planktonart nahm ich Nannochloropsis salina. Wie zu erwarten war kam es bei dieser Art zu einer sehr starken und schnellen Vermehrung innerhalb von 48 Stunden. Schon nach 2 Tagen konnte eine Teilmenge von 20% entnommen werden ohne das in der Folgezeit ein vermindertes Wachstum feststellbar gewesen wäre. Diese tägliche Entnahme konnte beibehalten werden und ist auch durchaus sinnvoll.

Als nächste Algenart versuchte ich Hämatococcus pulvaris eine Süßwasserart die aber aufgrund ihres sehr hohen Carotinoid- Gehaltes eine durchaus sinnvolle Futterquelle auch für das Meerwasseraquarium darstellt. Nach 3 Tagen war der Ansatz soweit vermehrt das auch dabei die ersten Entnahmen auch im Bereich von 20 % stattfinden konnten. Auch bei dieser Algenart kann diese Entnahme täglich erfolgen. Einmal in der Woche kann ein Tag zum Aussetzen durchaus sinnvoll sein, das hängt aber von der Planktondichte ab.

Als letzte Art in der kleinen Testreihe verwendete ich Tetraselmis salina. Die Vermehrung ist bei dieser Art nicht so stark wie bei den vorgenannten Arten, aber nach 3-4 Tagen kann man schon mit einer Entnahme von ca. 15 % rechnen. Bei dieser Art hielt ich es wie bei den größeren Reaktoren mit einem Ruhetag nach 5 Tagen.

Der nun serienfertige Planktonreaktor hat die Ausmaße von 200 mm Durchmesser und ca. 500 mm Höhe. Zusammen mit dem Magnetrührer und den deckelseitigen Anschlüssen hat der Reaktor ein Höhe von weniger als 60 cm. Angenehm fielen mir die Laufruhe und der geringe Verbrauch des Magnetrührers auf. Die modulare Bauweise ermöglicht auch den schnellen Austausch des Reaktorrohres auf andere benötigte Volumina.

Mitgeliefert werden ein umfassendes Start-Set und auch eine ausführliche Beschreibung von verschiedenen Plankton-Arten und deren effektive Kultur sind im Lieferumfang enthalten.

Der vom Aquarien-Anlagen Schuhmacher vertriebene Quirbach Phytoplankton - Reaktor ( Gebrauchsmuster angemeldet ) ist aufgrund seiner modularen und kompakten Bauweise für viele Meerwasser-Aquarianer eine interessante Erweiterung für die naturnahe Ernährung seiner Tiere. Geplant und gebaut werden können auch Reaktoren in anderen Abmessungen und Bauhöhen.

Bernd Quirbach, 17.11.2003

Literaturnachweis:
Phytoplankton - mit einem geschlossenen Reaktor, Bernd Quirbach - Koralle Nr. 20 April/Mai 2003



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robertbaur

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