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Grundsätzliches aus meiner Sicht zum Meerwasserhobby

von Adalbert Szymczak

Erst einmal etwas zu meiner Person:
Ich bin inzwischen 57 Jahre alt und blicke auf lange Jahre Aquaristik zurück. Ich habe die Möglichkeit in 3 Jahren dem Berufsleben Adee zu sagen. Das ist auch ein kleiner Grund, mich nun zu Wort zu melden und meine Erfahrungen weiterzugeben. Ich hatte ja in meinem ganzen Leben eigentlich immer Aquarien.  Zuerst Süsswasser mit allen Facetten, wie Diskusfische, Afrikanische Barsche, (wie sie noch so richtig teuer waren, so im Jahre 1973) mit mehr und weniger Erfolg und dementsprechenden Ausgaben.

Darum Grundsätzliches zur Meeerwasseraquaristik aus meiner Sicht:

Diese Artikel richtet sich vor allem an die derzeit vielen Anfänger in der Meeresaquaristik.

Es ist eigentlich egal, welcher Richtung man verfällt. Komisch, alles funktioniert. Ob Berliner Methode, ob Jaubert, ob Schlammfilter, ob DSB und was sonst noch.... Ob Kalkreaktor, ob Balling, ob Kalkwasser, oder nur reinschütten... Wichtig ist die Konsequenz, dann auch so handeln.

Die für mich wichtigsten Grundregeln lauten:

1. Beckengröße

Nicht die Literzahl ist entscheidend, sondern die Ausmaße. Natürlich soviel Wasser wie möglich und finanzierbar (Platz).  Ein Aquarium aus dem Süsswasserbereich mit 150*50*50 oder so ähnlich ist für mich total ungeignet. Mein Kübel hat die Maße 80*80*70 das sind auch schon knapp 440 liter Volumen. Im Nachhinein wären 20cm mehr Länge besser gewesen, ohne dass mehr technischer Aufwand nötig gewesen wäre. Überaus wichtig ist die Tiefe und Höhe eines Beckens. (Wenn ich mir mit nochmal ein Becken anschaffe ;- ) wird es bestimmt einen 1m tief )

Eine große Tiefe bringt eine fantastische Blickwirkung und auch die Dekoration kann effektvoller eingerichtet werden. Auch die Fische zeigen ein "natürlicheres Verhalten", den in einem langen schmalen Becken können diese ja nur vor/rückwärts schwimmen. Eine große Höhe ist erst das Top. Für mich sollte ein Meerwasseraquarium mindestens 70 cm haben.  Höher wird es einbisschenproblematisch, weil man dann beim pflegen, und das muss man bei Wachstumd er Koralle oft, fast tauchen muß. Aber trotzdem Höhe, Höhe.

Wenn man erlebt wie groß eine Lederkoralle und überhaupt alle Korallen werden, die wachsen ja nach einem halben Jahr schon heraus. Bodengrund nochgarnichtmitgerechnet.MitdemJaubertsystem oder DBS, da bleiben bei einem 50cm hohem Becken gerade noch ca 35-40cm Wasserhöhe!! Wie will ich da noch eine erworbene Steinkoralle plazieren ?. Kann man ja dann gleich auf den Boden stellen....
 

2 . Licht, Licht, Licht...
....... aber in der richtigen Zusammensetzung

Hat auch wieder etwas mit den Beckenausmaßen zu tun....

Mit einer gängigen HQI Leuchte kann man locker ca 0,8-1 qm ausleuchten. Je nach Tiefe dann den Brenner mit mehr oder weniger Watt.  Mein Kübel wird mit einer 250W HQI 14 K 8 Std. und einer 150W 20K 12 Std. ausgeleuchtet und das hat sich bei mir nun am Besten ausgewirkt. Ich mußte dazu auch einige Brenner ausprobieren. Bei einem 1,5m oder längeren Becken (siehe oben) bräuchte ich schon 2 Leuchten  (höherer Anschaffungspreis)

Nun bin bin ich schon wieder bei Absatz ,1 Beckengröße. Eins muß klar sein,ein Meerwasseraquarium braucht sehr viel Strom. Meines liegt, bei ca 1.5 KW am Tag..... kann sich ja jeder ausrechnen was das im Jahr ausmacht. Aber trotzdem brauche ich einige beschattete Stellen, um auch weniger lichthungrige Korallen pflegen zu können.

Da ich mir nur kleine Ableger anschaffe, werden diese oft ein paarmal umgesetzt, bis diese sich wohlfühlen und wachsen. Denn je nach Herkunft , man kann nicht immer nach den Fachbüchern gehen, muß man erst den geeigneten Platz finden. Die meisten meiner Korallen stammen aus Aquarienablegern. Dieses würde ich auch jedem empfehlen.

 

3.    Strömung, Strömung,Strömung....

Wenn man so liest, wie der Wasseraustausch im Meer vorgeht, ist das in unseren Aquarien nur Stillwasser. Also nicht an Pumpenleistung sparen. Aber trotzdem ein paar Ecken, wos nicht gar so wild zugeht. Es gibt eine Reihe von Korallen oder niederen Tieren, wie z.B. Röhrenwürmern, dies ruhiger haben möchten.
 

4.  Abschäumer;
.............der Dreck muß raus

Abschäumer, das ist das wichtigste Filterelement sofern man sich für ein Berliner System entscheidet. Immer einen für eine Beckengröße höher auswählen. Aber bitte nicht den größten Powerabschäumer.... Schwämme und sonstige Kleinlebwesen brauchen auch was zu Überleben.
 

5. Filter:

Schon wieder, der Dreck muß raus. Ich habe an meinen Strömngspumpen Schaumstoffpatronen dran, diese werden 2 x in der Woche gereinigt. Das dauert keine 5 Minuten.Wenn ich dann sehe,was da rauskommt.Also Möglichkeit zu schaffen. Auch groben Dreck zu entfernen.

Ich habe an meinen 2 Strömungspumpen immer zur Filterung Schwammpatronen, die 1x in der Woche ausgewaschen werden. Es wird dabei etwas die Pumpenleistung reduziert, aber Dreck raus ist mir wichtiger. Da ich sehr viele unterschiedliche Arten von Korallen pflege, filtere ich auch permanent über Kohle, die alle 6 Wochen gewechselt wird.  Über den Einsatz von Kohle wird sehr unterschiedlich diskutiert. Für mich kann ich sagen, und ich mache dies schon einige Jahre so, mein Becken funktioniert und ich möchte nichts riskieren.
 

6. Wasserwechsel

Ich bin ein Fan von Wasserwechsel, aber dann in kleinsten Mengen. Ich wechsle so jede Woche einen Eimer (10L), das macht kaum Arbeit, aber meine Meinung, trotz Abschäumung und "selbstreinigung", der Dreck muß raus. Ich muß Osmosewasser verwenden. Wenn jemand bessere Wasserqualität hat, dann meine Gratulation, ansonstens ist die Verwendung von einer Osmoseanlage oder Filterharzen fast unabdingbar. Das verdunstete Wasser wird auch mit damit ausgeglichen. Sinnvoll ist dieses mit einer Automatik. Ich verwende eine von der Fa. Tunze. Ich habe unter dem Aquarium einen Kübel mit 30 Liter Osmosewasser, die automatisch nachgefüllt werden.

.
7.  Mineralversorgung bei Riffbecken.
........Regelmäßig in kleinsten Mengen besser, als reinschütten...

Da gibts nun eine Fülle von Alternativen. Von nur Reinschütten von käuflichen oder selbst gemischten Elementen, dem Kalkreaktor, und dann die Ballingmethode.  Diese wende ich nun sei einigen Jahren an. Mein Aquarium funktioniert damit wunderbar, denn die Mineralien werden mit einer Dosierpumpe kontuierlich zugeführt. Da ich berufsmäßig viel, auch mehrere Tage unterwegs bin (auch Urlaub), hatte ich bis jetzt noch nie Probleme (es muß nichts eingeregelt werden) Aber das muß Jeder für sich selbst entscheiden, denn alle Alternativen funktionieren in der Regel.
 

8.  Wasserwerte messen
.....regelmäßig

Ich messe regelmäßig, so ca alle 3 Tage, die KH Werte. So habe ich einen Überblick über die Wasserzusammensetzung, denn wenn diese extrem variiert, stimmt irgendwas nicht.  Ansonsten ca. alle 2 Wochen weitermessen Nitrat; Phosphat; Calzium; Magnesium. Das ist sehr wichtig, da eine Verschlechterung der Mineralversorgung nicht erkennbar ist und dann auch wieder sehr umständlich zu  beheben ist. So sind mir schon mal einige Tiere eingegangen.
 

9.Dann das Wichtigste: Reinschauen...
.....was verändert sich, wie besser ?; schlechter ?; Warum ? Was habe ich zuletzt getan ?

Wichtig ist auch das Aquarium nachts mit einer Taschenlampe regelmäßig zu beobachten. Was da so alles auf einmal zu sehen gibt. Es kann sich ja mal nach einen Erwerb eines Steines, eine räuberischer Krebs oder sonstiger "Parasit" eingeschlichen haben, auch haben die Korallen nacht oft ein ganz anderes Aussehen.

Bei einem funktionierenden Riffaquarium, muß regelmäßig ausgelichtet werden. d.h. "wuchernde Korallen" werden beschnitten oder gegen kleinere getauscht. So haben bereits einige Aquarianer meine Korallen und ich Ihre. Auch zu groß werdende Fische müssen entfernt werden. So habe ich nun den 2. Palettendoktor, denn der Erste wurde zu groß und ich habe Ihn gegen einen kleineren eingetauscht. Überhaupt der Palletendoktorfisch ist für mich der beste Wasserindikator, den es gibt. Er zeigt sofort durch verblassen seiner Farben oder durch Pünktchen an, wenn ihm etwas nicht passt.

Appropo Krankheiten. Ich möchte behaupten in einem funktionierenden Seewasseraquarium gibt es keine Krankheiten.  Wenn, dann holt man sich diese beim Kauf eines Tieres. Andererseits habe ich mal bei einem Händler einen Grama Loretto eingehandelt, der ziemlich ramponiert aussah. Nun ist er mein Ältester (6 Jahre). Überhaupt werden die Fische "uralt". Ich habe meinen Besatz, bis auf kleine Änderungen, schon fast 6 Jahre.. Dann waren es eigentlich immer Selbstmörder. Mein Becken ist oben offen!

 

10. Fischbesatz

Immer darauf achten und sich informieren, ob sie zusammen - und zum Aquarium  passen.. In ein Korallenbecken darf kein Fisch der Korallen als Futter ansieht. Will man auch noch Algen pflegen, muß man auch auf algenfressende Fische verzichten. Lieber sich hier vorher bescheiden, als nachher riesig Ärger bekommen. Wer schon mal aus einem  Riffbecken einen Fisch herausfangen mußte, kann ein Lied davon singen. Eines muß Einem klar sein. Hat man erst einen Besatz zusammen,kann man kaum noch andere Fische dazufügen. Hierbei habe ich auch schon  viel Lehrgeld bezahlt.

 

11. Niedere Tiere:
.....Ich pflege eigentlich alles.

Lederkorallen, Scheibenanemonen, Krustenanemonen, verschiedene Steinkorallen u.s.w.

Wie Anfangs schon beschrieben, installiere ich nur kleine Fragmente von Steinkorallen , so ca 5-8 cm groß. Denn diese sind noch sehr preisgünstig. Oft bekomme ich auch solche von anderen Auarianern im Tausch. Wenn sich so ein Koralle wohlfühlt, zeigt diese ein sehr gutes Wachstum, so dass diese schon in einem halben Jahr das drei-vierfache der ursprünglchen Größe erreicht und bald wieder eingekürzt werden muß.

Wichtig sind bei einer Ersteinrichtung sogenannte Lebendsteine, wenn es geht aus gutgepflegten Aquarien bzw Frische. Was da alles rauswächst und kommt, Fantastisch!

Sehr wichtig sind Kegelschnecken und Einsiedlerkrebse (mind. 10 Stck und mehr) , praktisch die Putzkolonne

Man könnte fast ein Buch darüber machen, da es schon eine Menge gibt.
 

Mit salzigem Gruß

"Jim"  Adalbert Szymczak
http://www.aquabilderbuch.de/VISREF/

 



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Manuela Kruppas (✞)

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