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Ein Blick über den Tellerrand

dieser sehr lesenswerte Gastbeitrag informiert Euch darüber was sich alles bei der "Schwester der Meeresaquaristik" in den letzten Jahren so getan hat. Wir fanden es ehr interessant, ihr hoffentlich auch ?

Man könnte sie als die ältere Schwester der Meerwasseraquaristik bezeichnen … und so kommt die Süßwasseraquaristik auch heute noch manchmal daher: ein bisschen bieder, ein bisschen behäbig, mit ihren immer gleichen Gesellschaftsbecken mit den immer gleichen mageren Pflanzen, üppig grünen Fotorückwänden und den immer gleichen Fischen - Neons, Guppys und Antennenwelsen, dazu eventuell auch noch Platys und Mollys. In den größeren Becken erspäht man hin und wieder den einen oder anderen Skalar in der bunt gemischten Fischsuppe … dabei kann man in Süßwasser so viele schöne, interessante und vor allem auch optisch ansprechende Dinge anstellen!

Es begann damit, dass immer mehr bunte Süßwasser-Zwerggarnelen importiert wurden. Sie kann man auch in kleinen Aquarien ab 12 l halten. Mit der Zeit kristallisierten sich Garnelenarten heraus, die sich gut im Süßwasser halten und vermehren lassen, und es tauchen immer neue Farb- und Mustervarianten auf — ein fast unerschöpfliches Füllhorn der Natur (und der Kreativität der Züchter). Die im Moment beliebtesten Garnelen nennen sich Shadow Shrimps — diese Weichwassergarnelen stammen ursprünglich aus Taiwan. Aus ihnen entstanden durch clevere Kreuzungen mit anderen Arten und sorgfältige züchterische Selektion neue Farbformen und interessante Mustervarianten, die Furore machen: Pintos, Skunks und wie sie alle heißen …

Auch die deutlich einfacher zu haltenden Neocaridina-Garnelen haben in den letzten Jahren viele neue Farben und Muster hervorgebracht - von rot über orange zu gelb, über hellblau, dunkelblau bis schwarz, grün, weiß und braun bis hin zu gestreiften Formen ist hier alles dabei.

Im Zuge der Garnelenhaltung hat sich auch bei den Fischen einiges getan — die traditionellen Fische aus den altbekannten Gesellschaftsbecken haben sich in ihrer Mehrheit als nicht besonders kompatibel mit Garnelen herausgestellt. Daher haben Minifische eine wahre Renaissance erlebt, weil sie sich mit den doch recht kleinen Zwerggarnelen sehr gut zusammen halten lassen. Unter ihnen sind nicht nur Panzerwelse, Danios und Rasboras, sondern auch kleine lebendgebärende Arten wie der Ender-Guppy oder Zwergkärpflinge.

Dass mit Garnelen mit einem Mal kleine Wirbellose im Mittelpunkt standen, warf ein neues Licht auf die früher so verhassten Schnecken. Sie gewannen neue Fans, und selbst bei den kleinen Schleimern gibt es Farbzuchten und interessante Wildformen mit tollen Mustern, die ihrer Schönheit wegen bewusst gehalten werden.

Ganz ähnlich erging es den Krebsen und Krabben, die früher nur von einigen wenigen Spezialisten gepflegt wurden. Sie sind in der Folge des Garnelenbooms ebenfalls im Mainstream des Hobbys gelandet. Man kann also mit Fug und Recht sagen: Die kleinen Garnelen haben eine ganz neue Art der Aquaristik begründet.

Weiterführender Link: Zwerggarnelen - https://www.garnelio.de/wirbellose/garnelen/

 

Auch bei Pflanzenaquarien ist eine Trendwende zu verzeichnen. Wo früher magere Stängel vor sich hin kümmerten, prangen heute prächtige grüne und rote Pflanzen. Begonnen hat diese Art der Pflanzenaquaristik so richtig mit Takashi Amano, einem japanischen Fotografen und Naturkundler, der eine neue Richtung in der Aquaristik begründete — das Aquascaping. Hier wird durch Steine und Holz ein Gerüst vorgegeben, das dann mit Pflanzen vervollständigt wird. Dabei kann man entweder Unterwasserhabitate nachbauen oder aber Landschaften, die man eigentlich über Wasser finden würde, in das nasse Element überführen. Im Aquarium entstehen so Berglandschaften oder Szenerien mit kleinen Hohlwegen, aber auch Dschungelszenen oder Ausschnitte aus einer weiten Graslandschaft.

Hier wurden und werden neue Pflanzenarten gebraucht. Viele davon waren mit den traditionellen Methoden und Techniken nicht dauerhaft haltbar, also brauchte es Neuentwicklungen wie CO2-Anlagen, Düngesysteme und neue Leuchten, die die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen und dem richtigen Licht versorgten. Neue Pflanz- und Pflegewerkzeuge wurden entwickelt. War die Süßwasseraquaristik früher eher ein Hobby des kleinen Mannes, so hat sie heute mit dem Aquascaping einen High-End-Bereich dazubekommen. In der Folge können heutzutage Pflanzen im Aquarium gehalten werden, von denen man früher nur träumte — kurz wachsende Bodendecker, lang wachsende Stängel- und Graspflanzen, Aufsitzerpflanzen, Moos und Farne, rote, braune und orangefarbene Töne … sie alle sind zwar immer noch besonders, aber keine sensationelle Ausnahme mehr.

Sozusagen als Gegenbewegung zum Aquascaping mit seinen zum Teil sehr künstlerischen Szenerien hat sich auch die Biotop-Aquaristik weiterentwickelt. Hier legt man ganz besonders großen Wert auf natürlich wirkende Aquarien, die einen Ausschnitt aus dem Habitat der Tiere darstellen. Zwischen dichten Zweigen im Wasser und großen Treibholzstücken sehen die früher so langweiligen Skalare auf einmal geheimnisvoll und spannend aus. Auch Barsche gewinnen in einer natürlichen Umgebung an Charme. Selbst Neons, an denen sich mancher im Laufe der Zeit schon sehr satt gesehen hat, gewinnen in einem tiergerechten Schwarzwasseraquarium an unglaublicher Farbbrillanz und sehen einfach faszinierend aus.


Weiterführender Link: Pflanzenaquaristik - https://www.garnelio.de/aquariumpflanzen/

Bei der älteren Schwester tut sich also so einiges, und ein Blick über den Tellerrand eröffnet hier ganz neue Perspektiven!

viele Grüße

Farschad Farhadi (Autor)



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